Muskatnuss

Muskatnuss in der Schale
Muskatnuss in der Schale

Wo kommt die Muskatnuss her?

Muskat stammt, wie viele andere Pflanzen auch, aus der Familie der Gewächse. Es ist eigentlich keine Nuss in dem Sinne, sondern eine Beere.

Der Kern ist von einem Fruchtmantel umhüllt. Dieser kann, wenn er getrocknet wird, als Gewürz verwendet werden. Der Handel verkauft dieses Gewürz als Muskatblüte.

Der wissenschaftliche Name ist Myristica fragrans und der englische Name lautet Nutmeg. Er bedeutet soviel wie nach „Moschus duftende Nuss“.

Die Muskatnuss Herkunft sind die Banda-Inseln. Die Bewohner auf der Insel Grenada, die zu den Kleinen Antillen in der Karibik zählt, haben Muskat, neben Zimt, Gewürznelken und Ingwer zu ihrem Hauptexportprodukt gemacht. Die goldene Nuss wurde sogar in der Nationalflagge Grenadas verewigt. Nach Indonesien ist die Insel Grenada der zweitgrößte Produzent von diesem Gewürz. Die Nuss wird auch in Indien, Malaysia, Indonesien, Neuguines und anderen karibischen und tropischen Ländern angebaut.

Muskatnuss am Baum
Muskatnussfrucht am Baum

 

Botanik

Dieses duftende Gold der Insel wächst auf einem immergrünen Baum, der bis zu 18 Meter hoch werden kann. Das Besondere an diesem Gewächs ist, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Wobei die Mehrzahl aus männlichen Blüten besteht. Die Blütezeit dauert von März bis Juli.

Wenn die birnenförmige Frucht reif ist, dann springt sie auf. Das Innere kann bis zu 10 cm lang und 5 cm breit sein. Von der Pflanze wird der Samen als Muskat verwendet und der Mantel des Samens als Muskatblüte. Den harten Kern findet man erst in der Mitte des Fruschtfleisches.

Die eigentliche Nuss findet man erst, wenn die Schale aufgebrochen ist.

Geschichte der Muskatnuss

Im Mittelalter kostete eine kleine Nuss so viel wie eine halbe Kuh. Erst im 12. Jahrhundert kam dieses Gewürz durch arabische Händler nach Europa. Die Menschen verwendeten es zuerst zum Aromatisieren von Bier. Erst ab dem 13. Jahrhundert war das Gewürz regelmäßig in Europa verfügbar. Der Handel begann aber erst im 16. Jahrhundert und wurde auch erst dann richtig bedeutend. Portugisische Schiffe segelten nach Indien und zu den berühmten Gewürzinseln.

Die Menschen im 17. Jahrhundert entfachten sogar einen Krieg um die kostbaren Samenkörner, die äußerst gefragt waren. In dem Kampf zwischen Holland und Portugal gingen die Holländer als Sieger hervor und kontrollierten bis ins 18.Jahrhundert den Handel und die Muskatnuss Herkunft. Sie diktierten die Preise nach Belieben und machten das Gewürz so für die normale Bevölkerung unerschwinglich.

Erst als ein Franzose es schaffte, einige Pflanzen von der Insel zu schmuggeln und in den Kolonien Frankreichs anzubauen, wurde das Produkt auch für den Mittelstand erschwinglich. So wurde das holländische Monopol ausgerottet. Die Herkunft der Frucht, die immer geheim war, wurde daraufhin bekannt und breitete sich immer mehr aus.

Die Muskatnuss Verwendung - als Gewürz in der Küche

Muskat findet der Verbraucher als ganze Nuss oder gerieben als Pulver in jedem Fachhandel. Muskat kann in der Küche als Gewürz zur Verfeinerung der Speisen, in der Medizin als Rausch- und Heilmittel aber auch in Kosmetikartikel verwendet werden.

Die Muskatnuss Verwendung ist sehr vielseitig. Sie ist für salzige Speisen genauso gut geeignet, wie für Süßspeisen. Den Geschmack kann man als scharf mit einem süßen Hauch bezeichnen.

Der intensive Geschmack und Geruch kann sich am Besten entwickeln, wenn das Gewürz bei Bedarf frisch auf einer Muskatreibe gerieben wird. Dabei sollte man darauf achten, dass die Reibe wirklich sehr fein ist.

Muskat verfeinert viele verschiedene Speisen am Besten, wenn es sehr fein gerieben ist. Dickere Stücke im Essen können eher das Gegenteil bewirken und einen unangenehmen, bitteren Geschmack erzeugen, wenn man daraus beißt. Das Aroma der ganzen Nuss hält sich auch wenn die Nuss schon genutzt wurde. Der Duft und der Geschmack entwickelt sich beim Reiben immer wieder neu.

Auch in der gehobenen Küche wird dieses Gewürz gerne von Profiköchen verwendet. Sie schätzen den besonderen Geschmack, den Muskat auf Kartoffelgerichten, Gemüse wie Spinat, aber auch auf Teigwaren und Fleischgerichten erzeugen kann. Ob nun dieses Gewürz alleine oder in Verbindung mit anderen Gewürzen verwendet wird, es ist immer etwas ganz Besonderes.

Ätherische Öle als Bestandteile der Muskatnuss

Die Verwendung der Muskatnuss ist als Gewürz bekannter als zum Beispiel in der Medizin oder in der Kosmetik. Die Inhaltsstoffe der Nuss bestehen aus ätherische Ölen, fette Öle, Lignane und Harze.

Ätherische Öle sind eine gesunde Alternative zu den künstlichen Duftstoffen. Sie werden oft für die Herstellung von Parfums, Kosmetika und auch für Raumsprays verwendet.

Auch gegen verschiedenen kleinere Beschwerden werden sie gerne eingesetzt und sollten deshalb in keinem Haushalt fehlen. In ätherischen Ölen versammeln sich verschiedene Pflanzenteile. Das können Blüten, Blätter, Wurzeln, Rindenstücke oder auch Harzanteile sein. Ätherische Öle sind leicht flüchtige Öle, die keine unschönen Fettflecken hinterlassen. Ätherische Öle kann man auch als flüssige Pflanzendüfte bezeichnen. Dieser flüssige Duft löst sich sehr schnell auf. Wenn diese Öle mit Luft in Verbindung kommen, dann verflüchtigt sich das Öl, nur der Duft bleibt für kurze Zeit erhalten. Diese Öle, die als Bestandteil in der Muskatnuss enthalten sind, sorgen dafür, dass die Speisen verträglicher werden und unterstützen so die Verdauung. Auch kann es richtig benutzt gegen Übelkeit und Durchfall helfen.

Muskat als Bestandteil in Kosmetikprodukten

Die kleine Nuss hat sich noch in weiteren Verwendungsgebieten bewährt. Sie wird in Cremes und Parfüms beigemischt. Auch in Salben hat sich Muskat bewährt, es kann gegen geschwollene Gelenke oder auch Muskelkater helfen. Aber das vielseitige Gewürz wird auch, in Verbindung mit anderen Mitteln, gegen psychische Beschwerden eingesetzt. Es kann als Mittel gegen Belastungen, Überforderung und auch gegen negatives Denken wirken.

Wie wirkt Lignane als Bestandteil in der Muskatnuss

Lignane sind pflanzliche Wirkstoffe, die sich im Körper ähnlich verhalten, wie Hormone. Sie lösen auch eine ähnliche Wirkung aus wie Hormone, sind aber in der Wirkung schwächer. Das kann bei einem Ungleichgewicht des Hormonspiegels im menschlichen Körper sehr hilfreich sein.

Lignane können bei Männern und Frauen auf das Miteinander der Enzyme einwirken, die für den Hormonstoffwechsel verantwortlich sind und somit positive Veränderungen hervorrufen. Auch haben diese pflanzlichen Wirkstoffe die Eigenschaft Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Sie können daneben auch noch als Antioxidantien gegen Freie Radikale wirken. In den Blutgefäßen verhindern sie Plaquebildung und reduziert den Cholesteringehalt.

Der Muskatnuss Geschmack

Muskatnuss Gewürz ist schon etwas Besonderes und ein vielseitiges Gewürz, dass ein in fast jeder Küche seinen festen Platz hat. Um den Geschmack besonders intensiv nutzen und genießen zu können, sollte man darauf achten, dass die Nuss rund und kugelig ist. Je runder und kugeliger, desto intensiver ist das Aroma.

Der Geschmack kann sich besonders gut entfalten, wenn die Nuss auf einer ganz feinen Reibe frisch gerieben wird. Denn dann erst kann sich das ganze Aroma und der süße, pfefferartige Geschmack ausbreiten. Dieser besondere Muskatnuss Geschmack entwickelt sich durch das ätherische Öl, das in der Nuss enthalten ist.

Der Muskatnuss Geschmack kommt in Verwendung mit Zimt, Loorbeer, Rosmarin und mit Gewürznelke besonders gut zustande. Er ist warm, mit einer milden süßen Würze vermischt. Der kräftige Duft ist dagegen leicht harzig.

Das Muskatnuss Gewürz sollte immer sehr vorsichtig verwendet werden. Es ist eher für feine Prisen gedacht, denn es kann wirklich schon mit einer sehr kleinen Menge sehr viel erreichen.

Muskatnuss Verwendung

Das Muskatnuss Gewürz passt auch in heißem Kakao oder in einem heißen Gewürztee. Der Muskatnuss Geschmack kann überall verwendet werden, wo noch der besondere Pfiff fehlt.

Kartoffelgerichte in den verschiedensten Variationen werden mit einem Hauch Muskat aufgepeppt. Aber auch Fleisch und Eierspeisen, viele Gemüsesorten, besonders Kohlgerichte. Ein Hauch Muskat rundet die Speise ab und macht sie auch verträglicher und bekömmlicher.

Selbst Aufläufe, Nudelgerichte, Suppen, Gebäck, Plätzchen und sogar Getränke wie heiße Schokolade, Punsch, Eierpunsch, Glühwein und auch Kaffee werden mit diesem edlen Gewürz verfeinert.

Der Geschmack von Muskat ist sehr dominant. Er passt auch hervorragend in Verbindung mit anderen Gewürzen zu kandierten Früchten und Obstsalaten.

Das Gewürz findet man überall in norafrikanischen und in marokkanischen Gerichten. Der größte Teil der Muskaternte findet aber in Grenada statt, deshalb haben auch viele karibische Küchen das Gewürz lieben gelernt. Es gibt sogar Eissorten mit Muskatgeschmack. Auch einer bekannten karabischen Würzpaste, dem jamaicanischen Jerk, gab Muskat das gewisse Etwas.

Wenn das Gewürz nicht nach Europa gekommen wäre, so wäre sicher so manche Speise fad und laff geblieben. Mit Muskat kann man den Gerichten einen Hauch Exotik geben.

Rezepte mit Muskatnuss

Gourmetköche und auch Hobbyköche wissen schon lange, dass Muskat nicht irgendein Gewürz ist. Der Geschmack der Muskatnuss, frisch auf einer feinen Reibe gerieben, gibt einem Gericht das gewisse Etwas.

Lange Zeit wurden typisch deutsche Gerichte als Hausmannskost bezeichnet. Wer sich allerdings die Mühe gemacht hat, einmal genauer hinzusehen, der hat die große Vielfalt erkannt, von bodenständig bis raffiniert lecker. Ein typischer deftiger Klassiker ist Sauerkraut mit Kassler und Kartoffelpüree. Damit es richtig lecker wird, hier ein Rezept mit Pfiff:

Sauerkraut mit Kassler und Kartoffelpüree

Zutaten: 4 Personen

  • 500 g Sauerkraut, frisch
  • 1 rote Zwiebel
  • 800 g Kartoffeln, mehlig
  • 50 g Butter
  • 150 ml Milch
  • 800 g Kassler, geräuchert
  • 2 Eßl Öl
  • Prise Zucker
  • Salz
  • Pfeffer, frisch gemahlen
  • Muskat, frisch gerieben

Zubereitung:

Zuerst das Sauerkraut in ein Sieb geben und unter klarem Wasser abspülen, damit es nicht zu sauer wird. Nun in einen Topf schütten und mit 150 ml Wasser garen lassen. In einer kleinen Pfanne das Öl erhitzen und die klein geschnittene Zwiebel anrösten. Mit etwas Salz, Pfeffer und Zucker karamelisieren. Nach ein paar Minuten ist die Zwiebel fertig und kommt in den Topf zum Sauerkraut. Alles gut umrühren und nun auch das Kassler zum Sauerkraut geben und mit garen lassen. Mit einem Deckel etwa 25 Minuten köcheln lassen.

Die Kartoffeln schälen und mit reichlich Wasser und 1 Teelöffel Salz zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die Milch erwärmen. Wenn die Kartoffeln gar sind, abschütten und kurz abdampfen lassen. Die warme Milch und die Butter dazugeben und mit einem Stampfer gut zerkleinern. Man kann auch einen Mixer benutzen, dann wird es sehr fein. Das Püree abschmecken.

Sauerkraut auf eine Seite des Tellers anrichten, 1 Scheibe Fleisch darauf legen und das Kartoffelpüree auf die andere Seite des Tellers häufen. Besonders schön sieht es aus, wenn das Püree in einen Anrichtering gedrückt wird. Einen Hauch Muskat mit einer feinen Reibe über das Kartoffelpüree reiben.

Zubereitungszeit: 30 Minuten

Vorbereitungszeit: 15 Minuten

Schwierigkeitsgrad: mittel

Muskat ist für Kartoffelgerichte ideal. Aber nicht nur dafür, das Gewürz lässt sich sehr vielfältig verwenden. Auch bei vielen Gemüsesorten sorgt frisch geriebene Muskatnuss für das besondere Aroma. Hier ein Gericht, bei dem der würzige Duft und der besondere Geschmack von Muskat und den anderen Gewürzen auf keinen Fall fehlen darf.

Blumenkohl aus dem Backofen

Zutaten für 4 Personen:

Blumenkohl mit Joghurt Minz Dip

  • 1 kg Blumenkohl
  • Muskat, frisch gerieben
  • 1 Zimtstange
  • 4 Tl Kreuzkümmel
  • 3 Gewürznelken
  • 2 Kardamom Kapseln
  • 1 El Koriandersamen
  • Prise Cayennepfeffer
  • 1 Tl Kurkuma
  • Prise Paprika
  • Knoblauchzehe, frisch
  • Ingwer, frisch
  • Zitronenabrieb, bio
  • Salz
  • Pfeffer, frisch gemahlen
  • 1 El Olivenöl
  • 800 g Joghurt, natur
  • 5 Stängel Minze, frisch

Zubereitung:

Den Blumenkohl von seinen Blättern und vom Strunk befreien. Für ca 15 Minuten in kaltes Salzwasser legen. In der Zwischenzeit in einem großen Topf reichlich Wasser und einem Teelöffel Salz zum Kochen bringen. Den Blumenkohl für ca 8 Minuten garen, er darf noch nicht so weich sein.

Backofen auf 180 Grad erhitzen. In einem Mörser Zimtstange, Kreuzkümmel, Gewürznelken, Kardamom und Koriander zerkleinern. Cayennepfeffer, Kurkuma und Paprika dazugeben und vermischen. Den Blumenkohl in eine Auflaufform legen und mit der Gewürzmischung gleichmäßig bestreuen. In eine kleine Schüssel 200 g Joghurt schütten, Ingwer reiben und Knoblauch auspressen und von der Bio Zitrone die Schale abreiben und dann die Zitrone auspressen. Diese Masse gut vermischen und mit einem Backpinsel den Blumenkohl bestreichen. Nun einen Hauch frisch gerieben Muskatnuss über den Blumenkohl geben.

Die Auflaufform mit dem Blumenkohl für ca 10 - 15 Minuten bei 180 Grad zum Überbacken in den Backofen stellen.

Den restlichen Joghurt mit Olivenöl und der gehackten Minze verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Blumenkohl auf einen großen Teller anrichten und mit dem Joghurt Minz Dip servieren.

Zubereitungszeit: 40 Minuten

Vorbereitungszeit: 20 Minuten

Schwierigkeitsgrad: mittel